Sunday, February 05, 2006

Hochwasser - Flood !

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Der Freitag fing eigentlich wie jeder Arbeitstag an. Brachte M. zur Schule und war gegen halb acht im Büro. Um acht oder neun fing es heftig an zu regnen, begleitet von nahen und häufigen Blitzen. Kurzzeitig hat es sogar gehagelt, in Florida! Die animierten Satellitenfilmchen von den Niederschlägen in der Gegend sahen eigentlich so aus, als würde das Regenband bald über uns weg ziehen. Aber gegen elf Uhr schien es genau über uns auf der Stelle zu stehen und sich sogar noch auszubreiten. Es hörte gar nicht mehr auf zu regnen. Und es kam einiges runter.

Gegen eins fiel dann der Strom aus, kam kurz wieder zurück, aber war dann ganz weg. Tja, da war nichts mehr mit Arbeiten. K. hat uns dann nach Hause gehen lassen.

Auf dem Heimweg war dann doch sichtbar, was der Regen angerichtet hatte. Straßengräben waren stellenweise hoffnungslos vom Wasser überfüllt und überfluteten teilweise die Straße. Der Verkehr lief aber, wenn auch mancherorts nur sehr zäh. Es regnete weiterhin heftig. Je weiter ich nach Norden kam, desto weniger überflutete Straßen sah ich. Aber das war eigentlich nur logisch, denn der Norden des Counties liegt deutlich höher als der Süden.

Um sechs in den Nachrichten kriegte man dann ein Gefühl für die Situation. Viele Autofahrer fuhren auf knietief überfluteten Straßen, bogen, weil sie nicht erkennen konnten wo Straße war und wo nicht, falsch ab und landeten in den Gräben. In St. Petersburg stürtzte ein Dach eines Geschäfts teilweise ein, vermutlich wegen nicht ablaufenden Wassers auf dem Dach. Zum Glück wurde nur ein Angestellter leicht verletzt.

Es soll zwischen 200 und 300 mm Regen innerhalb von sechs Stunden gefallen sein. Soviel Niederschlag gebe es normalerweise auf zwei Monate verteilt zu dieser Jahreszeit.

Da macht man sich schon Gedanken, wie sicher man eigentlich wohnt. Heute las ich noch in der Zeitung, daß durch die Wassermassen 90% der Wohnwagen auf einem dieser Dauercampingplätze ("Trailerpark") zerstört wurden. Zwar liegt unsere Wohnung ganz in der Nähe vom höchsten Punkt im County, etwa 30 m über dem Meeresspiegel, und es gab hier oben so gut wie keine Probleme auf den Straßen, aber angesichts der jährlich lauernden Bedrohung durch Wirbelstürme, fragt man sich, ob es nicht unverantwortlich ist, hier überhaupt zu leben. Unsere Hausratversicherung hat uns vor ein paar Monaten mitgeteilt, daß sie den im August auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wird, da sie sich komplett aus dem Gebäudeversicherungssektor in Florida zurückzieht. In der Zeitung liest man, daß immer häufiger Versicherungspolicen in exorbitante Höhen steigen, die sich Hauseigentümer teilweise nicht mehr leisten können. Es macht sich ein ungutes Gefühl breit.



Friday started like any other workday. Took M. to school and was in the office by 7.30. Some time between eight and nine it started raining, accompanied by closeby and frequent lightning. It even hailed for a couple of minutes, in Florida! The animated online satellite clips of the rain bands looked as if everything would pass us soon, but at around eleven it became apparent that it wouldn't. The heavy downpour just would not stop.

At around one the power went out, came back for a little bit, but was then gone for good. Couldn't work without any power. K. let us go home.

On the way home, I got a better idea of how much had come down. Ditches and retention ponds were overflowing, covering the roads in knee-deep water. Traffic was flowing though, even if it was slow in some places. The more north I got, the less flooding I saw -- which isn't really a suprise, because the northern part of the county lies higher than the south.

The six-o'clock news gave an impression of what had been going on in the area. Quite a few streets in St. Petersburg were flooded. Many cars had been driven into ditches, because the drivers took wrong turns, unable to see the street. A roof of a store in St. Petersburg partially collapsed, possibly caused by a puddle on the roof, luckily only one store employee was slightly injured.

On TV they said between 8 and 12 inches of rain had come down within six hours. That's how much this area usually gets in two months this time of year.

Makes you wonder how safe your own home is. Today I read in the paper that 90% of trailers in a trailer park in Largo were destroyed or damaged by the water on Friday. Our home is very close to the highest point in the county, some 90 ft above sea level, and there were practically no problems in our area. But with the lingering danger from the yearly hurricane season, I ask myself, whether it isn't irresponsible to continue to live here. Our renter's insurance gave us notice a few months back that they wouldn't extend our policy when it expires in August due to them completely withdrawing from the Florida home insurance market. In the paper I keep reading of home owners who can't afford to insure their houses any more, because of astronomical increases of their insurance premiums. All this makes for an uneasy feeling.